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Weltkonferenz gegen Rassismus: Von Durban nach Genf
Abdel Bari Atwan: „Israel wurde trotz dem Schutz der Westlichen Welt demaskiert“

Abdel Bari Atwan, namhafter palästinensischer Journalist und Chefredakteur der in London erscheinenden arabischsprachigen Zeitung Al-Quds Al-Arabi, wurde von Silvia Cattori auf der „Durban-Überprüfungskonferenz“ von Genf interviewt. Das Interview fand am 23. April in Genf statt.


Abdel Bari Atwan

Silvia Cattori: War die „Durban-Überprüfungskonferenz“ eine fehlgeschlagene Gelegenheit?

Abdel Bari Atwan [1]: Persönlich glaube ich, dass Durban II eine riesengrosse Enttäuschung war, denn die Konferenz bewältigte nicht die wichtigsten Probleme. Die Diplomatie setzte sich durch. Der Westen und im Besonderen die Vereinigten Staaten erreichten sich der Konferenz zu bemächtigen. Sie weichten vom Schwerpunkt dieser Konferenz ab.

Durban I entstand als förderlicher Auftakt gegen Rassismus, aber was geschah? Wegen dem Druck der Vereinigten Staaten und Israels kam die Konferenz zum Scheitern. Wir bemerkten, dass die Schlusserklärung der Konferenz kurz und bündig eine Kopie der Anfangserklärung war, und sie nannte keine Namen.

Persönlich erwartete ich, dass diese Konferenz eine harte Stellung gegen den israelischen Angriff auf Gaza nehmen würde, den israelischen Rassismus verurteilen würde, sowie die israelische Apartheid. Aber was geschah ist, dass wegen dem Druck vonseiten der Vereinigten Staaten, von Israel und den Europäern die Konferenz zu boykottieren, die Schlusserklärung völlig hohl und sehr vage ist.

Auch war ich schockiert als die palästinensische Delegation diesem Druck nachgab, und die arabischen Delegationen dem Beispiel folgten und sie akzeptierten jegliche Erwähnung von Israel als Referenz und als rassistisches Land auszulassen.

Ich bin wirklich enttäuscht und ich muss zugeben, dass ich Ahmadinejad wahrhaftig dankbar bin, weil er alle an die echte Situation erinnerte, besonders an den israelischen Rassismus. Denn ohne Ahmadinejad, wäre Israel nicht erwähnt und für seine Verbrechen gegen die Palästinenser verantwortlich gemacht worden.

Der andere Punkt auf den ich hinweisen möchte: Ich war enttäuscht als die Araber und besonders die Palästinenser all diese Konzessionen gemacht haben, indem alle Referenzen über Israel in der Schlusserklärung ausgelassen wurden, ohne irgendetwas zu erreicht zu haben, und obendrein nahmen die Vereinigten Staaten und Israel noch nicht mal an der Konferenz teil. Die Palästinenser haben diesen Konzessionen zugestimmt damit die Vereinigten Staaten und Israel an der Konferenz teilnehmen würden, aber sie taten es nicht.

Warum? Ich denke nachdem sie merkten, dass die Vereinigten Staaten nicht kommen würden, dass die Israelis nicht kommen würden und auch nicht die Kanadier, hätten sie zu diesem Zeitpunkt darauf bestehen müssen, dass die Schlusserklärung eine massive Verurteilung des israelischen Rassismus gegen die Palästinenser hätte enthalten sollen.

Silvia Cattori: So sind Sie also absolut nicht mit jenen Palästinensern einverstanden, die glauben, dass Israel Präsident Ahmadinejad besiegt hat?

Abdel Bari Atwan: Ich stimme nicht diesen Palästinensern zu, den sogenannten „gemässigten“ Palästinensern. Was tat Ahmadinejad: Er erinnerte jeden an den israelischen Rassismus. Persönlich denke ich, dass der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas an der Konferenz hätte teilnehmen sollen und er hätte dort sagen sollen, was Ahmadinejad sagte; aber mit noch härteren Wörtern, denn er weiss, was die Israelis durch bauen von Siedlungen oder der Mauer tun und auch durch die Massaker von Gaza, die sie begangen haben. Er hätte eigentlich die Tatsache anprangern sollen, dass die Palästinenser trotz all der Konzessionen die sie gemacht haben, nichts anderes als immer mehr Besiedlung, mehr Checkpoints und mehr Demütigung dafür erhielten.

Ich denke Ahmadinejad war äusserst erfolgreich. Er sagte was viele Palästinenser, viele Afrikaner, viele Araber, viele Muslime und viele Europäer denken.

Silvia Cattori: Jeder aufrichtige Analyst, der sorgfältig die Stellungnahme von Herrn Ahmadinejad liest, kann diese Stellungnahme weder als „heftig“, „Antisemit“ oder dergleichen mehr betrachten. Scheint es nicht, dass stattdessen die westlichen Staaten und Medien es noch einmal mit ihrer Propaganda gegen den Präsidenten vom Iran geschafft haben, den Iran zu isolieren und somit Israel ein Präsent zu machen?

Abdel Bari Atwan: Was Ahmadinejad gesagt hat, basierte auf Fakten. Er gab eindeutig an, dass Israel auf Kosten der palästinensischen Bevölkerungen gegründet wurde. Dieses ist eine Tatsache. Es waren Fakten, die er äusserte. Er erinnerte uns nicht daran was vor 2000 Jahren geschah, sondern vor nur 60 Jahren. Wir sind eines der Opfer dieser Art von bedeutenden Fehlern in der Geschichte.

In Wirklichkeit waren die Europäer, die die Konferenz verliessen und seine Rede boykottierten, beschämt über sich selbst, weil er sie an ihre Verbrechen gegen die Menschheit erinnerte, ihre Verbrechen gegen die Palästinenser. Sie verliessen deshalb den Saal. Die Juden wurden nicht von uns, den Palästinensern, von den Arabern verfolgt. Sie sind von Europäern massakriert und vergast worden. Ahmadinejad erinnerte sie an ihre Schuld. Deshalb haben sie die Konferenz verlassen.

Der zweite Punkt den ich machen möchte, ist der Folgende: Die Europäer haben uns während den letzten 60 Jahren heftig kritisiert wenn wir gegen die Israelis den Boykott benutzten, wenn wir uns weigern, uns mit den Israelis zusammenzusetzen. „Sie sind unzivilisiert, Sie machen es falsch, Sie sollten sich mit den Israelis zusammensetzen und Ihren Fall vorlegen, diskutieren Sie mit ihnen, denn durch Boykott werden Sie verlieren“. Sie sagten es uns während all dieser Jahre. Jetzt predigen sie etwas völlig anderes.

Ich war schockiert, weil sie heute etwas anderes predigen und etwas anderes machen; sie forderten von uns etwas zu tun, und sie selbst tun etwas anderes. Der dritte Punkt, der mich über ihre Entscheidung die Sitzung zu verlassen wirklich ärgerte, ist : als wir gegen die Cartoons protestierten die Prophet Mohamed gegenüber äusserst beleidigend waren, sagten sie uns: „Warum reagieren Sie so? Das ist Meinungsäusserungsfreiheit. Jeder ist berechtigt seinen Standpunkt auszudrücken. Sie sollten nicht protestieren“.

Nun ist dieses auch Meinungsäusserungsfreiheit. Er ist ein Mensch, der seinen Standpunkt ausdrückt und erinnert uns an die Geschichte. Er leugnet in keiner Weise den Holocaust; er leugnete zum Beispiel nicht die Judenverfolgung. Nein, er gab historische Fakten wieder. Nun, warum betrachten wir dieses nicht als Meinungsäusserungsfreiheit?

Silvia Cattori: Waren Sie schockiert als die französische Delegation das Signal gab den Konferenzraum mit den Delegationen von anderen EU- Staaten, zu verlassen?

Abdel Bari Atwan: Ja, ich war schockiert. Ich war sozusagen enttäuscht. Ich denke, dass dies ein Zeichen von Heuchelei ist. Der Westen ist heuchlerisch. Sie sagen letztlich Sachen an die sie nicht glauben. Daher habe ich nicht vor in Zukunft irgendeine Vorhaltung vom Westen über Demokratie, über Menschenrechte, über Achtung der Religion, über Meinungsäusserungsfreiheit zu akzeptieren. Das sind faule Äpfel, die ich nicht annehme.

Warum ziehen Sie sich zurück? Lassen Sie den Mann reden und antworten Sie ihm danach. Wenn er etwas Falsches sagt, berichtigen Sie ihn, wenn Sie das Wort ergreifen.

Er sagte, dass die palästinensischen Bevölkerung effektiv aus ihrem Land hinausgeworfen worden ist: sie wurde es. Er sagte, dass Israel auf Kosten der Palästinenser gegründet wurde: es war der Fall. Er sagte, dass Europäer die Juden verfolgten: Ja, es war der Fall. Stimmt das nicht? Sie liefen davon weil ihnen Argumente fehlen, weil sie keine Fakten haben um seine Fakten zu widerlegen, weil sie Feiglinge waren.

Silvia Cattori: Hatten diejenigen Erfolg, die so schwer daran arbeiteten diese Konferenz zu sabotieren?

Abdel Bari Atwan: Die Konferenz wurde von den Amerikanern, von den Franzosen, von den Israelis, von den Europäischen Ländern sabotiert und sie hatten sich darüber geeinigt, denn es waren effektiv 23 Länder, die sich aus der Konferenz zurückzogen haben. Der Abzug ist orchestriert worden, den Saal während der Rede von Ahmadinejad zu verlassen, war vorarrangiert. Es ist eine Schande für Frankreich und für die anderen Länder.

Silvia Cattori: Es wurde sehr klar, dass die jüdischen Organisationen schon vor langer Zeit begannen den Boykott von Durban II zu unterstützen. Der Präsident von Frankreich, Nicolas Sarkozy, ernannte einen namhaften Pro-Israeli, François Zimeray, zum Botschafter für „Menschenrechte“. Er wird vom französischen Aussenminister Bernard Kouchner unterstützt, der mehr damit beschäftigt ist die israelischen Interessen zu beschützen, als die Gerechtigkeit der Opfer. Ist diese brutale und voreingenommene Diplomatie alten Stils laut Ihrer Meinung wirksam?

Abdel Bari Atwan: Sie ist es nicht mehr. Sie sind voller Illusionen. Sie erreichten vielleicht dieses Mal die Palästinenser, die Araber und die Muslime zu täuschen, aber sie werden keinen Erfolg haben, denn schlussendlich wurde Israel demaskiert.

Ahmadinejad schaffte, was die Schlusserklärung nicht schaffte. Er kompensierte und kreierte ein gewaltiges Interesse in den Medien. Und dank diesem entdeckten alle Völker weltweit folgendes: dass die Franzosen und die westliche Welt versuchten den Verlauf der Geschichte zu ändern. Es deutete daher auf ihre falsche Ansicht über Geschichte hin. Die Medien des Westens sind nicht mehr vorherrschend. Wir haben jetzt Al- Jazeera auf Arabisch, Al- Jazeera auf Englisch, das Internet und wir haben die Blogs. Die Leute werden erwachen und wir sehen schon viele Zeichen, dass der Europäer diese Müll- Propaganda nicht in Kauf nimmt. Es finden viele Änderungen statt. Ahmadinejad wurde vielleicht von diesen Regierungen gehasst, aber im Nahen Osten, in der muslimischen Welt zumindest, wurde er wie ein Held empfangen.

Silvia Cattori: Er hat also keinen Fehler begangen?

Abdel Bari Atwan: Nein, er beging keinen Fehler. Der Mann war sehr beherrscht; er sprach effektiv über Fakten, nur Fakten. Er wendete keine Rhetorik an. Er sagte nichts Neues; er sagte was die Vereinten Nationen sagten, als sie Zionismus als eine rassistische Bewegung in Betracht zogen. (1975) Damals, als die Vereinten Nationen noch die Vereinten Nationen waren, als die Araber noch Araber waren, beachteten die Vereinten Nationen Israel als einen zionistischen Staat, als einen rassistischen Staat. Nur weil heutzutage die Vereinten Nationen ein Teil der US-Administration sind, sind sie nicht unabhängig. Sie unterliessen diesen Bezug auf den Zionismus als eine rassistische Bewegung, aber dieses wird nicht immer andauern.

Der Präsident der UN-Vollversammlung sagte letztes Jahr, dass Israel ein rassistisches Land ist. Er sagte, dass Zionismus eine rassistische Bewegung ist. Warum konnte Durban dieses nicht sagen? Warum sagte es die Vollversammlung und Durban durfte es nicht sagen? Ich denke es handelt sich um Sabotage, es handelt sich um eine Verformung der Geschichte und so denke ich, dass Israel sich trotz dem Schutz der westlichen Länder demaskiert hat.

Silvia Cattori: Die jüdischen Organisationen, die hier in Genf massiv präsent sind, waren äusserst aktiv. Ihre Militanten machten viel Wirbel; ihre Anschuldigungen von „Antisemitismus“, „Negationismus“ wurden durch die Medien weit verbreitet. Der Schweizer Präsident, Herr Hans-Rudolf Merz hatte eigentlich eine sehr gerechte und respektvolle Haltung während des Besuchs des iranischen Präsidenten. Die zionistische Propaganda drängte unsere Aussenministerin Frau Micheline Calmy-Rey dazu ihre Meinung zu ändern. Schlussendlich verurteilte sie mit überzeugenden Wörtern Herrn Ahmadinejads Äusserung. Ist dieses kein Zeichen dafür, dass die Israeli-Lobby in ihrem Versuch den Politikern Angst zu machen, Erfolg hatte?

Abdel Bari Atwan: Die Medien terrorisierten die Politiker in diesem Land und die Medien terrorisierten die Politiker in den europäischen Ländern; denn die meisten Medien werden von der zionistischen Lobby kontrolliert. Und das ist das Problem. Die Medien sind also mitschuldig, obwohl ich glaube, dass es nicht andauern wird. Diese Erpressung der Medien durch die zionistischen Lobbys erwies sich für den Westen kontraproduktiv, weil wir von diesen Medienleuten in die Irre geführt worden sind.

Das kapitalistische System ist am Zusammenbrechen. Warum sitzen wir finanziell in der Tinte? Ganz einfach! Wegen dem Krieg im Irak, dem Krieg in Afghanistan, der Unterstützung der israelischen Angriffe im Libanon und im Gaza-Streifen. Der Westen sollte aufwachen und den Israelis sagen: Das Mass ist voll. Sie können effektiv nicht unser Leben zerstören. Israel ist eine moralische Last, eine Sicherheitslast für den Westen und er sollte sich davon sobald wie möglich lösen; denn sonst wird der Westen in naher Zukunft einen noch höheren Preis bezahlen.

Silvia Cattori: Bedeutet dieses, dass der israelische Staat weiterhin mit seiner ethnischen Säuberung und dem Töten von Palästinensern fortsetzen kann?

Abdel Bari Atwan: Es ist gewiss die Genehmigung um Israel vor jeder Verurteilung zu schützen, um auf Israel und seine Gewalttaten, seine Verbrechen, seine Massaker gegenüber den Palästinensern keinen Bezug zunehmen. Dies wird sich schlecht auf den Westen auswirken, obendrein ermutigt es Israel noch mehr Massaker zu begehen. Aber für Israel geht die Zeit zu Ende und auch für den Westen.

Sie müssen, wie ich es schon sagte, erwachen, weil die Welt sich am ändern ist, weil der Nahe Osten sich am ändern ist. Sie haben nicht das Geld, das sie früher hatten. Sie haben nicht die Weisheit, die sie früher hatten. Heutzutage benötigen sie die Araber, benötigen sie die Muslime. Sie wurden im Irak besiegt und sie werden in Afghanistan eine vollständige Niederlage erleiden, und auch in Palästina werden sie besiegt werden.

Präsident Bush sagte: „Auftrag erfüllt im Irak!“ Und was geschieht gegenwärtig? Obama versucht sobald wie möglich den Rückzug anzutreten, um weitere Verluste einzuschränken. Bush behauptete, dass er es geschafft hätte in Afghanistan den Auftrag zu erfüllen. Heute kontrollieren die Taliban mehr als 90% von Afghanistan und sie stehen vor Kabul. Obendrein haben jetzt die westlichen Länder kein Geld, sie stehen vor Einwanderungsproblemen aus Afrika und vor einem zusammenbrechenden Banksystem.

Sie müssen erwachen! Die meisten ihrer Probleme stammen von jenen Regierungen, die von israelischen Lobbys kontrolliert werden. Daher müssen sie ihre Augen öffnen und diesen Lobbys sagen: Sie zerstören uns, Sie ruinieren unsere Interessen und Sie zerstören sogar das heutige Israel. Sie müssen sich ändern. Ich hoffe nur, dass diese Bemerkung erhört wird.

Israel hat nicht in Durban II gewonnen und es ist nicht wahr, dass sie tatsächlich Erfolg hatten die Schuld auf Ahmadinejad zu schieben. Das ist wie jemand, der den Staub unter den Teppich kehrt. Sie versuchen nur ihr Abbild im Spiegel zu sehen. Sie glauben an ihre eigenen Lügen. Sie können nicht wahrnehmen, dass die gesamte Welt sehr viel Verständnis für Ahmadinejad zeigte.

Ahmadinejad sagte, was viele Menschen während dieser Konferenz hätten sagen sollen.

Die Medien beginnen Federn zu lassen. Sie sind nicht so wirkungsvoll, wie sie es früher waren. Sie haben nicht mehr die Kontrolle, wie sie sie früher hatten. CNN ist nicht der einzige Sender auf der Welt. Reuters ist nicht die einzige Nachrichtenagentur auf der Welt. Es gibt nun andere Medienkanäle. Die Medien kämpfen jetzt ums Überleben. Die Rolle, die die Medien spielten um den Interessen der Zionisten zu dienen, ist nicht mehr so stark wie zuvor. Möglicherweise sind sie immer noch stark, aber nicht mehr so stark und sie verlieren allmählich ihren Einfluss. Ausserdem verliert die Westliche Welt allmählich auch an Einfluss, weil es, wie ich es schon sagte, nun aufstrebende Mächte gibt. Russland kommt zurück; Indien, Brasilien, China sind aufstrebende Nationen. Die Vereinigten Staaten haben nicht mehr die totale Kontrolle, die sie einstmals innehatten. Folgendermassen wird sich dies in der nahen Zukunft effektiv negativ auf Israel und auf den Rassismus auswirken.

Silvia Cattori: Der chinesische Botschafter klagte in seiner Äusserung über diejenigen, die nicht ihre Verantwortung anerkennen wollen und über die „Medien, die Religionen und Rassen diffamieren“. Wären die europäischen Politiker nicht besser beraten wenn sie in Betracht ziehen würden, dass China und Russland förderliche Mitglieder für die Bildung einer multilateralen Welt sein könnten?

Abdel Bari Atwan: Die Chinesen sind sehr klug. Sie wollen keine Konfrontation mit den USA. Sie wollen mit den Israelis keine Konfrontation bis sie ihre Macht ausgebaut haben. Sie sind dabei allmählich ihre Wirtschaft, ihre Militärmacht, ihren Platz in der Welt und auf internationaler Ebene aufzubauen. Sie wollen jetzt keine Konfrontation. Sie werden warten bis ihnen die verrotteten USA in den Schoss fallen. Sie verwenden jetzt eine diplomatische Redeweise, weil es nicht in ihrem Interesse ist mit den Vereinigten Staaten in Konflikt zu geraten.

Silvia Cattori

Übersetzung aus dem Englischen: Monica Hostettler (03.05.2009).

Englische Fassung (28.04.2009):
http://www.silviacattori.net/article815.html



[1Abdel Bari Atwan wurde 1950 im palästinensischen Flüchtlingslager, Deir al-Balah, im Gaza-Streifen geboren. Er arbeitete für viele arabische Zeitungen. Er ist Chefredakteur von Al-Quds Al-Arabi, eine der drei wichtigsten in London erscheinenden arabischsprachigen Zeitungen. Er wird regelmässig von der BBC und Al-Jazerra eingeladen. Er ist ein anerkannter Journalist in der Arabischen Welt.